In ganz Spanien gibt es ein reiches jüdisches Kulturerbe, ein Beleg für die starke und bedeutende jüdische Gemeinschaft im Mittelalter, die über mehrere Jahrhunderte fortbestand. Katalonien gehört zu den Orten, an denen der Einfluss der jüdischen Gemeinde sehr deutlich und präsent war. Auch wenn sie über mehrere Jahrhunderte aus dem Land vertrieben wurden, blieb doch die stolze Geschichte in zahlreichen Bauwerken und den jüdischen Vierteln erhalten. Hier einige Highlights des jüdischen Kulturerbes in Katalonien.
Girona
Die Juden siedelten sich im 10. Jahrhundert in Girona an und hier ist auch eines der größten und besterhaltenen jüdischen Viertel von ganz Katalonien zu sehen. Es gibt auch ein hervorragendes jüdisches Museum, das dort eingebettet in den engen gewundenen Straßen liegt, in dem die Traditionen gezeigt werden und die Lebensweise der dort im Mittelalter ansässigen Juden. Das Museum erzählt allgemein von den mittelalterlichen jüdischen Gemeinden, wobei jedoch die in Girona lebende Gemeinde im Mittelpunkt steht. Die Ausstellung ist in verschiedene Sektionen unterteilt und zeigt eine große archäologische Sammlung, sowie die größte Sammlung jüdischer Grabsteine in Spanien. Die Besucher erfahren etwas über den jüdischen Alltag, wie die jüdischen Gemeinden organisiert waren, die Aufgabe der Synagogen und die Feiertage, die Sitten und Gewerbe. Auch das Haus Bonastruc ça Porta Boschmonar ist eine Besichtigung wert. Man geht davon aus, das dort zwei Synagogen aus dem 14. Jahrhundert standen, entlang der Schulen und Bäder der jüdischen Gemeinschaft.
Barcelona
In Barcelona gibt es ein gut erhaltenes jüdisches Viertel und es besteht die Möglichkeit, eine der ältesten Synagogen von ganz Europa zu besichtigen. Im Mittelalter gehörte die jüdische Gemeinde von Barcelona zu den größten des Königreichs und es gibt auch Hinweise darauf, dass jüdische Familien bereits einige Jahrhundert vorher in der Stadt lebten. Außerhalb der Altstadt sind wichtige Orte des jüdischen Kulturerbes zu sehen, wie der Hausberg Barcelonas, der Montjuïc, auf dem sich der jüdische Friedhof befand. Leider ist nicht mehr viel davon übrig. Heute liegt dort ein moderner Friedhof, mit einem Bereich der speziell für jüdische Bestattungen vorgesehen ist.
© Udeu
©La Vanguardia
Besalú
In Besalú, einem an zwei Flüssen gelegenes Städtchen, sind noch einzigartige jüdische Kulturdenkmale erhalten: ein Mikwe, also ein jüdisches Badehaus aus dem 12. Jahrhundert und die Reste einer Synagoge aus dem 13. Jahrhundert. Mit den gepflasterten Gassen, Bogengängen, Steinhäusern und der alten Brücke über den Fluvià, bewahrt Besalú immer noch seinen mittelalterlichen Charme. Besalú war damals eine große Handelsstadt und die Hauptstadt eines wohlhabenden, mächtigen Bezirks, dessen jüdische Ärzte internationalen Ruf genossen. Die Juden arbeiteten für die Grafschaften und machten 10-15 % der Bevölkerung aus. 1966 wurde Besalú zum nationalen Kulturgut erklärt. Seither wurde viel für die Erhaltung des Kulturbestands getan und heute gehört es in Spanien zu den Orten, an denen jüdisches Kulturerbe am besten erhalten ist.
Jüdisches Kulturerbe auf ihrer Tour durch Katalonien
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